Ich werde in diesem Artikel zeigen wie man mit einer Trendlinie eine Prognose in einem Excel Diagramm erstellen kann.
Wachstums Beispiel: Hunzenschwil
Hunzenschwil ist die kleine aber feine und verkehrstechnisch geniale Ortschaft in der ich wohne. In den vergangenen Jahren hat es hier einen starken Bau Boom gegeben und es sprießen Wohnungen und vor allem Wohnblöcke aus dem Boden wie Pilze im Wald.
Aktuelle Einwohnerzahl: 3’394
Eine wahrhafte Metropole.
Mit all den Überbauungen habe mich gefragt wann wir denn die 4’000 Grenze knacken werden. Meine Schätzung aus dem Bauch war innert 5 Jahren. Der Controller und Excel Liebhaber in mir wollte die Schätzung natürlich verifizieren. Und zwar mit einer Prognose in einem Excel Diagramm.
Aber wie macht man das?
Mit der Trendlinie im Excel Diagramm!
Schritt 1: Daten sammeln und säubern
Wer es gleich in Excel anschauen will kann sich die Datei hier holen:
Zuerst musste ich die Daten für meine Wachstumsprognose sammeln. Die Einwohnerzahl der Gemeinde habe ich auf der Gemeindehomepage wie auch Wikipedia gefunden. Wikipedia hatte zwar mehr Daten, aber nicht immer die selben wie die Gemeinde. Leider waren aber auch die Daten der Gemeinde nicht vollständig. So musste ich zuletzt auf die bewährte Homepage des Bundesamt für Statistik zugreifen. Endlich. Saubere Angaben. Nun hatte ich zwei Spalten: Jahr und Einwohnerzahl seit 1980.
Mit 32 Datenpunkte kann man gemäß meinem Uni Statistik Professor etwas anfangen.
Schritt 2: Diagramm erstellen
Nun konnte ich ein erstes einfaches Diagramm erstellen und ein wenig formatieren.
Schritt 3: Trendlinie einfügen
Nun konnte ich eine Trendlinie einfügen.
Wie man eine Trendlinie einfügt
Die Trendlinie eingefügt habe ich in dem ich zuerst die gewünschte Datenreihe selektiert habe (in meinem Beispiel gibt es natürlich nur eine, es muss aber ausgewählt werden auf welchen Daten eine Trendlinie basieren soll).
Im Diagrammtools Menü im Bereich Analyse hatte ich die Auswahl Trendlinie>Weitere Trendlinienoptionen… ausgewählt.
Nun öffnete sich das Trendlinie formatieren Fenster.
Hier konnte ich dann die gewünschte Trendlinie auswählen. Ich entschied mich für eine Polynomische Trendlinie mit Reihenfolge 3. Für die Prognose habe ich unter Weiter 5 eingegeben, da dies auch meine Schätzung war. Als Schnittpunkt habe ich die Einwohnerzahl von 1981 gewählt.
Das Diagramm
Das Resultat sah dann so aus wie im Screenshot unten gezeigt.
Interpretation der Prognose
Der Berechnete Wert kam zumindest während den nächsten 5 Jahren nicht ganz auf 4’000 Einwohner. Ich bin aber trotzdem überzeugt dass mein Baugefühl stimmt.
Wieso?
Erstens: Wenn man eine Prognose macht sollte man sich immer einer Grundsatz Regel aus der Finanzwelt bewusst sein:
The past does not equal the future!
oder
Die Vergangenheit ist nicht das gleiche wie die Zukunft!
Eigentlich logisch, aber wir benutzten sehr oft Werte oder Annahmen die in der Vergangenheit korrekt waren, es aber in der Zukunft nicht unbedingt sind!
Wir tun dies weil die Vergangenheit oft einen guten Richtwert darstellt. Anhand einer Prognose die auf historischen Werten basiert können wir abschätzen ob ein Zukunftswert innerhalb der Erfahrungswerte liegt oder nicht. Dies ist hilfreich… aber…
…neue Faktoren müssen einbezogen werden!
Bei der Einwohnerzahl von Hunzenschwil hilft es zu wissen dass die Bauverordnung während der letzten 5 Jahre geändert wurde und neu massive Wohnblöcke im Zentrum zulässt. So wird jeder offene Fleck mit Wohnblöcken überbaut (Baueingaben bei der Gemeinde bestätigen dies) was für die Zukunft ein steileres Wachstum mit sich ziehen dürfte!
Zweitens: Die Trendlinie kommt nicht unweit unterhalb von 4’000 an im 2017.
So bleibe ich also bei meinem Bauchgefühl!
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